Am westlichen Rand der mittelalterlichen Altstadt von Sondershausen befinden sich - heute im Kellergeschoß der „Galerie am Schloßberg“ – Reste der Stadtmauer. Dort wurde 1998 bei Erdarbeiten eine Mikwe entdeckt und archäologisch untersucht. Ihr Bau erfolgte Jahrzehnte vor der Errichtung der Stadtmauer. Die erste Phase der jüdischen Geschichte endete hier wie andernorts in Thüringen mit dem Pestpogrom 1349. Mit der Vertreibung und Ermordung der Sondershäuser Juden wurde auch das Ritualbad aufgeben. In nur geringer Entfernung errichtete die jüdische Gemeinde Sondershausen 1827 eine Synagoge, die in der NS-Zeit 1938 geschändet und nach dem 2. Weltkrieg abgetragen wurde. Die Reste der Mikwe und der Stadtmauer können in einer Ausstellung zum jüdischen Leben Sondershausens vor Ort besichtigt werden (Anmeldung bei der Stadtverwaltung unter 03643/622 561 oder beim Schloßmuseum 03643/622 420).