An der Stelle des heutigen Doms wird sicher zu Recht der Standort der ältesten Erfurter Kirche angenommen. Vermutlich errichtete bereits Bonifatius im Jahr 725 ein erstes Gotteshaus. Die ältesten heute sichtbaren Teile des Kirchenschiffs und der Türme stammen aus der Zeit kurz vor und um 1200.
Der Bonifatiusturm ist der einzige sichtbare bauliche Rest der erzbischöflichen Burg des 12./ 13. Jahrhunderts.
Im Severigarten Ausgrabungen gab es zudem das urkundlich überlieferte Nonnenkloster St. Paul. 836 wurden die Reliquien des heiligen Severus, seiner Gemahlin Vincentia und seiner Tochter Innocentia dorthin überführt. Unter diesen mittelalterlichen Bauresten lag eine spätbronzezeitliche Siedlung.
Zwischen Dom und Severikirche wurde 1993 eine Glocken-Gussgrube aus dem 15. Jahrhundert freigelegt. Nach den Spuren an der Wanne wurde sie für zwei Gussvorgänge genutzt. Sie ist heute nicht mehr zu sehen. Weitere Standorte von Glockengießern befanden sich nördlich der Severikirche. Um lange Transportwege zu vermeiden, wurden Kirchenglocken in unmittelbarer Nähe der Kirchen hergestellt.