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Entdecken Sie archäologische Zeugnisse der Geschichte Thüringens

Die Kulturlandschaft Thüringens ist von einer Vielzahl an Zeugnissen menschlicher Geschichte der vergangenen Jahrtausende geprägt. Für die meisten Abschnitte der ältesten Geschichte sind Bodendenkmale die einzige Quelle unserer Kenntnis. Diese bedeutenden Zeugnisse der Wirtschafts- und Sozialgeschichte, deren Schutz durch das Thüringer Denkmalschutzgesetz i.d.F. vom 14. April 2004 geregelt ist, werden vom Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie erfasst, betreut und wissenschaftlich erforscht. Auf den folgenden Seiten erhalten Sie einen Einblick in die Vielfalt der archäologischen Quellen.

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Kaltennordheim, Altbergbau: Grube "Carl-August-Zeche" und Grube

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Beschreibung

In der Rhön entwickelte sich während des Tertiärs im feuchtwarmen Klima eine Wasser- und Sumpfpflanzenvegetation. Deren kohlige Reste blieben, abgedeckt durch vulkanische Aschen und Basaltgesteine, an vielen Stellen als Braunkohlenflöze erhalten. Sie wurden bei Frankenhain und Oberzella, am Hochrain bei Gerstengrund und insbesondere westlich von Kaltennordheim zeitweilig abgebaut und zur regionalen Brennstoffversorgung genutzt. Zu diesen Kohlevorkommen gibt es zahlreiche Akten in den Staatsarchiven, die das wechselvolle Geschehen in den einstigen Kohlebergwerken dokumentieren. Auch tertiäre Tier- und Pflanzenfossilien, die der Bergbau zutage förderte, regen bis heute zu paläontologischen Forschungen an. Die vermutlich ältesten Spuren des Kohleabbaus, der 1701 erstmals urkundlich genannt wurde, findet man am "Alten Berg" zwischen der alten Straße Richtung Tann und einem südlich gelegenen Wäldchen. Johann Karl Wilhelm Voigt schrieb bereits 1785 von "verkrüppelten Bauen der Vorzeit, aus denen man nun wieder ... zu seiner Zeit jährlich bis tausend Stutze Kohlen, der Stutz ohngefähr à ein Centner, ausgefördert, und meistens an die Saline zu Schmalkalden abgegeben... habe". Die Grube war lange Zeit Eigentum des Herzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach, zeitweise aber auch in Privathand. Trotz wiederholten, jahrelangen Stilllegungen gelangten beachtliche Mengen Braunkohle u. a. in die Salinen Schmalkalden, Salzungen und Wilhelmsglücksbrunn bei Creuzburg oder auch zur Kupferschmelzhütte Kupfersuhl. 1926 kam der Abbau in dieser Grube zum Erliegen. Am "Bocksküppel" wurde in der Notzeit nach dem Zweiten Weltkrieg (1946/47) ein weiteres Kohlevorkommen erschlossen. Der neu gegründete "Zweckverband Rhönkohle" übernahm den Abbau. In einem unter großen Schwierigkeiten bis auf 42 m abgetieften Schacht traf man zwei Flöze an. Aus dem oberen, bis 1,30 m mächtigen Flöz förderte man 1949 mit 10 Bergleuten 236 t Braunkohle. Bis 1952 diente dieser Schacht zur Erkundung der Tonvorkommen im Liegenden und Hangenden der Flöze.

Zugehörige Befunde

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