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Entdecken Sie archäologische Zeugnisse der Geschichte Thüringens

Die Kulturlandschaft Thüringens ist von einer Vielzahl an Zeugnissen menschlicher Geschichte der vergangenen Jahrtausende geprägt. Für die meisten Abschnitte der ältesten Geschichte sind Bodendenkmale die einzige Quelle unserer Kenntnis. Diese bedeutenden Zeugnisse der Wirtschafts- und Sozialgeschichte, deren Schutz durch das Thüringer Denkmalschutzgesetz i.d.F. vom 14. April 2004 geregelt ist, werden vom Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie erfasst, betreut und wissenschaftlich erforscht. Auf den folgenden Seiten erhalten Sie einen Einblick in die Vielfalt der archäologischen Quellen.

12_41_Abb1: Grundrissplan der Wälle auf dem Öchsen (nach Bahn 1994b).
12_41_Abb1: Grundrissplan der Wälle auf dem Öchsen (nach Bahn 1994b).
Rechteinhaber: TLDA Weimar

Völkershausen, Höhensiedlung Öchsen

Weitere Abbildungen

Beschreibung

Der Öchsenberg (636 m ü. NN) liegt 3 km südlich von Vacha. Er ist von Völkershausen aus über die ehemalige Steinbruchzufahrt von Osten und von Sünna aus über die Auffahrt zum Kelten-Hotel von der Westseite zu erreichen. Vom Hotel aus erschließt ein beschilderter Wanderweg über die Paulinenquelle die erhaltenen Reste der Wallanlage und die durch den Steinbruch erschlossene geologische Situation. Intensiver Basaltabbau zwischen 1964 und 1990 hat die Topographie des Berges völlig verändert.

Es gab im Zuge des industriellen Abbaus mehrere kleinere Ausgrabungen. Das Fundmaterial stammt nicht aus geschlossenen Kulturschichten, sondern hat sich hangabwärts umgelagert und innen am Wallfuß angesammelt. Die ohnehin bescheidene Fundmenge nimmt hier noch ab. Aufgrund der Keramik gab es eine älteste Besiedlung oder Begehung des Berges am Ende der Jungsteinzeit. Die erste Befestigung erfolgte in der späten Bronzezeit. Auch aus der Eisenzeit gibt es Funde.

Da die Befestigung zu großen Teilen dem Basaltabbau zum Opfer fiel, durch neuzeitlichen Wegebau und Steingewinnung verändert und ältere Schichten gestört wurden, müssen Teile ergänzend rekonstruiert werden. Sicher ist, dass ein ovaler Ringwall existierte, der an der Nordwestseite offen war. Zudem gibt es einzelne Wallabschnitte, die, sofern sie alt sind, nicht die gesamte Fläche umgaben und keinen Ring bildeten, sondern Teilflächen schützen. Der Zugang durch ein äußeres Tor befand sich auf der Südostseite. Auffällig ist die Sicherung der Quelle. Die bis heute gut zu erkennenden, flachen Abschnittswälle folgen dem veränderten Quellaustritt von Süden bergauf. Der Wanderweg verläuft parallel. Untersuchungen der Wälle haben gezeigt, dass die Befestigung ein aus Basaltblöcken gepacktes, zu ebener Erde gegründetes Trockenmauerwerk ohne Holzeinbauten war.

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