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Entdecken Sie archäologische Zeugnisse der Geschichte Thüringens

Die Kulturlandschaft Thüringens ist von einer Vielzahl an Zeugnissen menschlicher Geschichte der vergangenen Jahrtausende geprägt. Für die meisten Abschnitte der ältesten Geschichte sind Bodendenkmale die einzige Quelle unserer Kenntnis. Diese bedeutenden Zeugnisse der Wirtschafts- und Sozialgeschichte, deren Schutz durch das Thüringer Denkmalschutzgesetz i.d.F. vom 14. April 2004 geregelt ist, werden vom Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie erfasst, betreut und wissenschaftlich erforscht. Auf den folgenden Seiten erhalten Sie einen Einblick in die Vielfalt der archäologischen Quellen.

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Plan des 1994/95 ausgegrabenen Teils der Wüstung Hauenthal mit Kennzeichnung der wichtigsten Befunde der Siedlungsphasen (nach Müller 2002).
Plan des 1994/95 ausgegrabenen Teils der Wüstung Hauenthal mit Kennzeichnung der wichtigsten Befunde der Siedlungsphasen (nach Müller 2002).
Rechteinhaber: TLDA Weimar

Großbrembach, Wüstung Hauenthal

Weitere Abbildungen

Beschreibung

Im Vorfeld des Baus der ICE-Strecke Erfurt-Leipzig wurden 1994/95 auf ca. 6000 m2 Fläche Teile der mittelalterlichen Wüstung Hauenthal ausgegraben. Urkundliche Überlieferungen und Oberflächenfunde gaben seit langem Hinweise auf die Existenz und Lage der Siedlung. Durch geophysikalische Messungen konnten vor der Ausgrabung die Lage der Kirche, eine alte Wegführung und zahlreiche Siedlungsstrukturen ermittelt werden. Die Forschungen ergaben, dass die ländliche Siedlung Hauenthal bereits im 8./9. Jahrhundert als kleiner Weiler von deutschen und slawischen Siedlern um eine Quellmulde herum angelegt wurde. Um 1100 erfolgte durch deutsche Siedler eine grundlegende Umgestaltung zum Platzkerndorf mit Grubenhäusern sowie ebenerdigen Bauten in Fachwerk- und Ständerbauweise. Im späten 13./14. Jahrhundert errichtete man ebenerdige Gebäude mit Kellern aus in Lehm versetzten Bruchsteinen und Zugangsrampe. Im Zuge der spätmittelalterlichen Agrarkrise wurde das Dorf in der ersten Hälfte des 14. Jahrhundert aufgegeben; seine Flur fiel an das benachbarte Großbrembach. Reste der Kirche sollen bis ins 19. Jahrhundert sichtbar gewesen sein.

Zugehörige Befunde

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